Best of blöd
„Bleibms no an Moment bei da Tür,“ schreit der Dr.Sandstein, wie ich ihn neulich im ‚Wolkenruh’ besuch. „I muaß den Sauhaufen no auf de Seitn räuman.“
Sieht nach dem Material für den Jahresrückblick aus. Aber ein ziemliches Durcheinander.
„I hob zuerst nix Gscheits gfundn diesmoi. I hob eh lang gsuacht. Und dann woa i vakühlt. Und dann is zspät wuan.“
„Zu spät für den ‚Galeriespiegel?’“ frag ich. „Ich hätt es Ihnen doch hintragen können.“
„Se warn ned da. I hobs probiert auf Ihnan Handy.“
„Ich hab keinen ordentlichen Klingelton,“ sag ich. „Ich hörs nicht, sogar wenn ichs in der Tasche hab. Die Muse kennt sich leider auch nicht aus und die hat mir sonst alles eingestellt.“
„Is scho guat,“ sagt der Dr.Sandstein. „Mochns Ihna kan Kopf, wia ma heutzutag sogt.“
ELKE KRYSTUFEK PENETRATES THE MAK. Aber nur der Folder.
„Haben Sie auch den Katalog?“ frag ich.
„I bin do mein Göd ned feind,“ sagt der Dr.Sandstein wegwerfend. „Des Beste an dera
Ausstellung woa da Titel. De Person is wirkle de fleischgewordene Penetranz.“
„Sie ist schon längere Zeit auf betont intellektuell,“ sag ich. „Sie hat sich ja auch irgendwie endlich vorn und hinten ausfotografiert, denk ich.“
„I hob scho aundare Sachn bei bessarn Licht gsehgn,“ sagt der Dr.Sandstein.
„Was hätten Sie denn noch genommen?“ frag ich. „Den Wurm schon wieder?“
„Im Vaoaschn is da Wurm inzwischn no bessa ois da West,“ sagt der Dr.Sandstein und deutet auf die Aussendung von der Krinzinger. „Oba vielleicht hot a aa des feinsinnigare Publikum. Do reissn se Leit darum, dass a ihnan an Apfl oda a Banane wo einesteckt zum Fotografiern, des glaubt ma net. Der Abt! Und de vom Dorotheum! Honorige Leit sunst normal.“
„Die wollen halt zeigen, dass sie auch einen Spaß verstehen,“ sag ich. „Und wo es doch von einem Künstler ist.“
Das Photo vom amtierenden Verteidigungsminister, der mit seinem üblichen braven Schulbubengesicht diesen grauen Polster in die Kamera hält, auf dem der Papst bei seiner Wallfahrt nach Mariazell beinah sein Haupt zur Ruhe gebettet hätte.
„Das wollten Sie auch hineinnehmen?“ frag ich. „Das ist doch nicht gerade ein Kunstwerk.“
„Gutes Kunsthandwerk,“ sagt der Dr.Sandstein streng. „Sehr sauba gstickt.“
„Schön zu hören,“ sag ich. „Das heißt, Sie haben auch ‚Licht ins Dunkel’ geschaut?“
„I bezieh meine positivn Emozi nur aus Licht ins Dunkl.“ sagt der Dr.Sandstein „Amoi im Joahr lass i mi anrührn. Do rennt da Fernseha den Tag üba. Und do im Heim is ned aundas.“
„Ich hab beim ORF angefragt wegen dem Ding, wann es versteigert wird und zu welchem Rufpreis,“ sag ich. „Aber sie können es mir angeblich noch nicht sagen.“
„Se könnan mi manchmoi wirkle no überraschn,“ sagt der Dr.Sandstein.
„Ich weiß nicht, warum Sie das wundert,“ sag ich. „Es ist doch gutes Kunsthandwerk.“
„A Zertifikat, dass der Papst se sicha dran aunglahnt hätt, waun a hätt fliagn könnan, wauns ned so gschütt hätt und er mitm Auto wallfahrtn hätt könnan statt mitm Hubschrauber, kriagns oba scho mit dazua?“ fragt der Dr.Sandstein. „I maan, sunst is des jo a ganz ordinära Polsta.“
„Den Katzen ist das wurscht.“ sag ich. „Und er paßt farblich gut auf unsere Couch. Es kommt nur auf den Preis an eigentlich.“
„Es wird zu bezahln sein,“ sagt der Dr.Sandstein hämisch. „I glaub, i mag heit nimma. Gehn ma no auf a Viertl in de Kantin. Se habm an recht guatn Rotn. Und in Trinktemperatur.“
Sieht nach dem Material für den Jahresrückblick aus. Aber ein ziemliches Durcheinander.
„I hob zuerst nix Gscheits gfundn diesmoi. I hob eh lang gsuacht. Und dann woa i vakühlt. Und dann is zspät wuan.“
„Zu spät für den ‚Galeriespiegel?’“ frag ich. „Ich hätt es Ihnen doch hintragen können.“
„Se warn ned da. I hobs probiert auf Ihnan Handy.“
„Ich hab keinen ordentlichen Klingelton,“ sag ich. „Ich hörs nicht, sogar wenn ichs in der Tasche hab. Die Muse kennt sich leider auch nicht aus und die hat mir sonst alles eingestellt.“
„Is scho guat,“ sagt der Dr.Sandstein. „Mochns Ihna kan Kopf, wia ma heutzutag sogt.“
ELKE KRYSTUFEK PENETRATES THE MAK. Aber nur der Folder.
„Haben Sie auch den Katalog?“ frag ich.
„I bin do mein Göd ned feind,“ sagt der Dr.Sandstein wegwerfend. „Des Beste an dera
Ausstellung woa da Titel. De Person is wirkle de fleischgewordene Penetranz.“
„Sie ist schon längere Zeit auf betont intellektuell,“ sag ich. „Sie hat sich ja auch irgendwie endlich vorn und hinten ausfotografiert, denk ich.“
„I hob scho aundare Sachn bei bessarn Licht gsehgn,“ sagt der Dr.Sandstein.
„Was hätten Sie denn noch genommen?“ frag ich. „Den Wurm schon wieder?“
„Im Vaoaschn is da Wurm inzwischn no bessa ois da West,“ sagt der Dr.Sandstein und deutet auf die Aussendung von der Krinzinger. „Oba vielleicht hot a aa des feinsinnigare Publikum. Do reissn se Leit darum, dass a ihnan an Apfl oda a Banane wo einesteckt zum Fotografiern, des glaubt ma net. Der Abt! Und de vom Dorotheum! Honorige Leit sunst normal.“
„Die wollen halt zeigen, dass sie auch einen Spaß verstehen,“ sag ich. „Und wo es doch von einem Künstler ist.“
Das Photo vom amtierenden Verteidigungsminister, der mit seinem üblichen braven Schulbubengesicht diesen grauen Polster in die Kamera hält, auf dem der Papst bei seiner Wallfahrt nach Mariazell beinah sein Haupt zur Ruhe gebettet hätte.
„Das wollten Sie auch hineinnehmen?“ frag ich. „Das ist doch nicht gerade ein Kunstwerk.“
„Gutes Kunsthandwerk,“ sagt der Dr.Sandstein streng. „Sehr sauba gstickt.“
„Schön zu hören,“ sag ich. „Das heißt, Sie haben auch ‚Licht ins Dunkel’ geschaut?“
„I bezieh meine positivn Emozi nur aus Licht ins Dunkl.“ sagt der Dr.Sandstein „Amoi im Joahr lass i mi anrührn. Do rennt da Fernseha den Tag üba. Und do im Heim is ned aundas.“
„Ich hab beim ORF angefragt wegen dem Ding, wann es versteigert wird und zu welchem Rufpreis,“ sag ich. „Aber sie können es mir angeblich noch nicht sagen.“
„Se könnan mi manchmoi wirkle no überraschn,“ sagt der Dr.Sandstein.
„Ich weiß nicht, warum Sie das wundert,“ sag ich. „Es ist doch gutes Kunsthandwerk.“
„A Zertifikat, dass der Papst se sicha dran aunglahnt hätt, waun a hätt fliagn könnan, wauns ned so gschütt hätt und er mitm Auto wallfahrtn hätt könnan statt mitm Hubschrauber, kriagns oba scho mit dazua?“ fragt der Dr.Sandstein. „I maan, sunst is des jo a ganz ordinära Polsta.“
„Den Katzen ist das wurscht.“ sag ich. „Und er paßt farblich gut auf unsere Couch. Es kommt nur auf den Preis an eigentlich.“
„Es wird zu bezahln sein,“ sagt der Dr.Sandstein hämisch. „I glaub, i mag heit nimma. Gehn ma no auf a Viertl in de Kantin. Se habm an recht guatn Rotn. Und in Trinktemperatur.“
Mac User
„Wissens wer letzte Wochn do woa?“ sagt der Dr.Sandstein, wie ich ihn neulich im ‚Wolkenruh’ besuch, und wedelt mit einem gelben Umschlag. „Da Georg. Und des hot a mitbrocht. Mochns as auf.“
Ein ganzer Packen Farbkopien. Offenbar lauter Ausdrucke von Downloads. Die meisten kommen mir bekannt vor. Und ein paar Prospekte und Postkarten dazwischen.
„Treue Seele,“ sag ich. „Gehen Sie gar nicht mehr ins Café?“
„Eha söltn,“ sagt der Dr.Sandstein. „Da Oba is aa scho in Pension. Und seitn Umbau gfoits ma eigentlich nimma. Und teua kummts an aa.“
Ein handschriftlicher Zettel. Do fantasy. Bdsmartcollection. Drawingpalace. Savageartwork. Sicksexart. Galleriesadult-empire. Evil-art. Idrawporn. Bizarre-art. Und so weiter.
„Und warum bringt er Ihnen die Sachen?“ frag ich.
„I hob mas no ned angschaut,“ sagt der Dr.Sandstein. „Er wü wos schreibm drüba. Es san angeblich Kunstseitn. Artsites, wia ma sogt. Oda? Wos aundares ladat a se jo gor ned oba wegn de ganzn Viren und Trojaner -“
„Ein Macuser kennt keinen Virus.“ sag ich. „Das ist was aus der Parallelwelt.“
„Maanans?“ fragt der Dr.Sandstein etwas zweifelnd. „Und außadem könnt er ja auf amoi zahln miassn auf ana illegalen Seitn und wird no dazua registriat.“
„Also erstens,“ sag ich, „zahlt man erst dann, wenn man irgendwo Mitglied wird, und sonst nicht. Und da muß man erst auf ein paar Buttons drücken dazu. Das geht nicht so von selber. Ich hab in dem Jahr seit ich den Anschluß hab so an die zwanzigtausend Bilder heruntergeladen und zahl das Pauschale und Punkt. Aber der Georg war glaub ich immer ein bißl uncool.“
„Zwanzgtausnd Bülda,“ wiederholt der Dr.Sandstein kopfschüttelnd. „Ka Wunda, daß Se so ausschaun, wia Se ausschaun. Füa wos brauchns des?“
„Klassisches Suchtverhalten,“ sag ich.„Schlicht ausgedrückt. Andere saufen. Andere rauchen.
Was auch immer. Ich habs von mir auch nicht geglaubt, dass ich zu so was wie einem User regredieren würde. Jetzt komm ich mir vor wie der rückfällige Diabetiker in der Konditorei unter all den Zuckerkringeln. Aber es ist wirklich ein Riesenbazar, auf dem man mir an Bildern und Texten alles haufenweise nachwirft, was ich zu brauchen glaube.“
„Intressant,“ sagt der Dr.Sandstein. „Oba jetzt gebms ma bittschön amoi de Blattln.“
„Es sind ein paar nette Sachen dabei,“ sag ich.
„Es is a ziemlicha Schmarrn,“ sagt der Dr.Sandstein und setzt die Brille ab. „Wiaso bringt er ma des? Daß da Nitsch auf ana Pornoseitn drauf is, is ma eigentlich aa wurscht.“
„Der ist auf ein paar Seiten drauf,“ sag ich. Aber nur als Lockvögeli, wie mein Freund in Basel sagen würde. Eine heißt Sick Gorilla. Find ich lustig.“
„Se san leicht zum unterhoitn,“ sagt der Dr.Sandstein etwas unwirsch.
„Man lernt doch was dabei,“ sag ich, um ihn aufzumuntern. „Wie sich Kunst und Porno ineinander verschränken. Kybernetisch sozusagen. Inhaltlich und stilistisch. Bei dem Comic da glaubt man im ersten Moment, daß das ein Lichtenstein sein könnte. Und das da schaut wie ein früher Helnwein aus.“
„Ned wirklich,“ sagt der Dr.Sandstein. „I glaub, i kriag Kopfweh bei Ihnan Couplet.“
„Und das was da abgebildet ist, hat der Frohner seinerzeit nach einem Heftl gemalt. Aber er hats gerichtlich bestätigt gehabt, dass er kein Pornograph ist Und jetzt gibts halt Fotos, die seinen Sujets nachgestellt werden. Die müssen daher auch Kunst sein. Ich nehm an, daß der Georg auf sowas hinauswill?“
„Wia gsogt, wir hobm no ned drüba gredt,“ sagt der Dr.Sandstein. „Und wir werdns aa ned.“
Ein ganzer Packen Farbkopien. Offenbar lauter Ausdrucke von Downloads. Die meisten kommen mir bekannt vor. Und ein paar Prospekte und Postkarten dazwischen.
„Treue Seele,“ sag ich. „Gehen Sie gar nicht mehr ins Café?“
„Eha söltn,“ sagt der Dr.Sandstein. „Da Oba is aa scho in Pension. Und seitn Umbau gfoits ma eigentlich nimma. Und teua kummts an aa.“
Ein handschriftlicher Zettel. Do fantasy. Bdsmartcollection. Drawingpalace. Savageartwork. Sicksexart. Galleriesadult-empire. Evil-art. Idrawporn. Bizarre-art. Und so weiter.
„Und warum bringt er Ihnen die Sachen?“ frag ich.
„I hob mas no ned angschaut,“ sagt der Dr.Sandstein. „Er wü wos schreibm drüba. Es san angeblich Kunstseitn. Artsites, wia ma sogt. Oda? Wos aundares ladat a se jo gor ned oba wegn de ganzn Viren und Trojaner -“
„Ein Macuser kennt keinen Virus.“ sag ich. „Das ist was aus der Parallelwelt.“
„Maanans?“ fragt der Dr.Sandstein etwas zweifelnd. „Und außadem könnt er ja auf amoi zahln miassn auf ana illegalen Seitn und wird no dazua registriat.“
„Also erstens,“ sag ich, „zahlt man erst dann, wenn man irgendwo Mitglied wird, und sonst nicht. Und da muß man erst auf ein paar Buttons drücken dazu. Das geht nicht so von selber. Ich hab in dem Jahr seit ich den Anschluß hab so an die zwanzigtausend Bilder heruntergeladen und zahl das Pauschale und Punkt. Aber der Georg war glaub ich immer ein bißl uncool.“
„Zwanzgtausnd Bülda,“ wiederholt der Dr.Sandstein kopfschüttelnd. „Ka Wunda, daß Se so ausschaun, wia Se ausschaun. Füa wos brauchns des?“
„Klassisches Suchtverhalten,“ sag ich.„Schlicht ausgedrückt. Andere saufen. Andere rauchen.
Was auch immer. Ich habs von mir auch nicht geglaubt, dass ich zu so was wie einem User regredieren würde. Jetzt komm ich mir vor wie der rückfällige Diabetiker in der Konditorei unter all den Zuckerkringeln. Aber es ist wirklich ein Riesenbazar, auf dem man mir an Bildern und Texten alles haufenweise nachwirft, was ich zu brauchen glaube.“
„Intressant,“ sagt der Dr.Sandstein. „Oba jetzt gebms ma bittschön amoi de Blattln.“
„Es sind ein paar nette Sachen dabei,“ sag ich.
„Es is a ziemlicha Schmarrn,“ sagt der Dr.Sandstein und setzt die Brille ab. „Wiaso bringt er ma des? Daß da Nitsch auf ana Pornoseitn drauf is, is ma eigentlich aa wurscht.“
„Der ist auf ein paar Seiten drauf,“ sag ich. Aber nur als Lockvögeli, wie mein Freund in Basel sagen würde. Eine heißt Sick Gorilla. Find ich lustig.“
„Se san leicht zum unterhoitn,“ sagt der Dr.Sandstein etwas unwirsch.
„Man lernt doch was dabei,“ sag ich, um ihn aufzumuntern. „Wie sich Kunst und Porno ineinander verschränken. Kybernetisch sozusagen. Inhaltlich und stilistisch. Bei dem Comic da glaubt man im ersten Moment, daß das ein Lichtenstein sein könnte. Und das da schaut wie ein früher Helnwein aus.“
„Ned wirklich,“ sagt der Dr.Sandstein. „I glaub, i kriag Kopfweh bei Ihnan Couplet.“
„Und das was da abgebildet ist, hat der Frohner seinerzeit nach einem Heftl gemalt. Aber er hats gerichtlich bestätigt gehabt, dass er kein Pornograph ist Und jetzt gibts halt Fotos, die seinen Sujets nachgestellt werden. Die müssen daher auch Kunst sein. Ich nehm an, daß der Georg auf sowas hinauswill?“
„Wia gsogt, wir hobm no ned drüba gredt,“ sagt der Dr.Sandstein. „Und wir werdns aa ned.“
Nostalgia oder Deep space is my dwelling place
„Se hobm vurige Wochn ihnare Papierln vagessn,“ sagt der Dr.Sandstein, wie ich ihn neulich im ‚Wolkenruh’ besuch, und hält mir das Plastiksackerl entgegen.
„Hab ich schon gemerkt.“ sag ich. „Dankeschön. Ich habs zum Glück nicht gebraucht.“
„Wos Se ollas aufhebm,“ sagt der Dr.Sandstein kopfschüttelnd.„Se werdn aa a Problem hobm, wenns in a Heim kumman.“
„Ich komm sicher in kein Heim.“ sag ich.
„Jeda kummt in a Heim.“ sagt der Dr.Sandstein unbeirrt. „I hob jetzt vom Verwalter no a Abstellkammerl kriagt füa de ganzn Sachn. Oba do hob i mi auf de Füaß stölln miassn.
Das Zimmer ist tatsächlich aufgeräumt. Sogar der Tisch beim Fenster ist leer.
„Entschuldigns dass i nachgschaut hob,“ ergänzt der Dr.Sandstein etwas abschätzig. „Se hobms anscheinend scho imma mitm Weltraum ghobt?“
„Deep space is my dwelling place,“ sag ich. „Seit ich lesen kann.“
„Aha,“ macht der Dr.Sandstein. „Füa a technische Begabung hob i ihna oba nie ghoitn.“
„Mein Zugang zur Physik ist eher ein ästhetisch-romantischer.“ sag ich. „Und heuer war doch fünfzig Jahre Sputnik. Da kommt man doch ins Nachdenken.“
„Se denkn a bißl retrograd,“ mahnt der Dr.Sandstein. „Fuffzig Joahr des, dreißig Joahr des. Des is a Alterserscheinung.“
„Den Lang hab ich auch vor dreißig Jahren kennengelernt,“ sag ich. „Ja, Siebenundsiebzig. Noch in Seebarn. Da hat er eine Science Fiction-Ausstellung gemacht. Ehre, wem Ehre gebührt. Das war damals nicht unbedingt ein Thema für seriöse Galerien. Wir haben uns dann leider konzeptionell auseinanderentwickelt, wie man so sagt.“
„I kann mi erinnan,“sagt der Dr.Sandstein. „I hob aa a Rezension gschriebm füa de Niederösterreicher. Es woa a Fußballmatch an dem Tag. I glaub, i woa eh freundlich.“
„Es waren eigentlich alles sehr gescheite Beiträge.“ sag ich. „Zivilisationskritik. Die Umweltzerstörung. Der Assad zum Beispiel mit seinen malträtierten Bergen. Dem Zechyr sein metaphysischer Landrover. Die frühen Cyborgs vom Püringer. Das Ländermatch gegen die DDR war übrigens bei der Vernissage von der Nachfolgeausstellung beim Lang. Die war thematisch ganz ähnlich.“
„Der Zechyr woa ned dabei,“ sagt der Dr.Sandstein streitsüchtig. „Des woa woaundas.“
„Aber er hätt gut dazugepasst,“ sag ich. „Im Katalog hat der Lang geschrieben, dass er befürchtet hat, womöglich lauter Mondmännlein und Fliegende Untertassen geliefert zu bekommen. Ist aber nicht passiert.
„Weil er den Attersee net einglodn hot,“ sagt der Dr.Sandstein hämisch. „I hob den Tschinbumm mit sein Riesenschwanz gsehn, dens do im Packl hobm.“
„Meinerseel,“ sag ich. „Alle haben immer schon voneinander abgezeichnet, wenns leicht gegangen ist. Ich hab die ganze Serie seinerzeit im Original gesehen. In der Albertina, glaub ich sogar. Und dann erst wieder im österreichischen Gedankenjahr im Belvedere. Da hab ichs fotografiert. Warum man das ausstellt, versteh ich eh nicht. Es ist doch ziemlich pubertär.“
„However.“ sagt der Dr.Sandstein und wedelt mit einer Risszeichnung. „Und wos is des?“
„Das ist ein ...
„Hab ich schon gemerkt.“ sag ich. „Dankeschön. Ich habs zum Glück nicht gebraucht.“
„Wos Se ollas aufhebm,“ sagt der Dr.Sandstein kopfschüttelnd.„Se werdn aa a Problem hobm, wenns in a Heim kumman.“
„Ich komm sicher in kein Heim.“ sag ich.
„Jeda kummt in a Heim.“ sagt der Dr.Sandstein unbeirrt. „I hob jetzt vom Verwalter no a Abstellkammerl kriagt füa de ganzn Sachn. Oba do hob i mi auf de Füaß stölln miassn.
Das Zimmer ist tatsächlich aufgeräumt. Sogar der Tisch beim Fenster ist leer.
„Entschuldigns dass i nachgschaut hob,“ ergänzt der Dr.Sandstein etwas abschätzig. „Se hobms anscheinend scho imma mitm Weltraum ghobt?“
„Deep space is my dwelling place,“ sag ich. „Seit ich lesen kann.“
„Aha,“ macht der Dr.Sandstein. „Füa a technische Begabung hob i ihna oba nie ghoitn.“
„Mein Zugang zur Physik ist eher ein ästhetisch-romantischer.“ sag ich. „Und heuer war doch fünfzig Jahre Sputnik. Da kommt man doch ins Nachdenken.“
„Se denkn a bißl retrograd,“ mahnt der Dr.Sandstein. „Fuffzig Joahr des, dreißig Joahr des. Des is a Alterserscheinung.“
„Den Lang hab ich auch vor dreißig Jahren kennengelernt,“ sag ich. „Ja, Siebenundsiebzig. Noch in Seebarn. Da hat er eine Science Fiction-Ausstellung gemacht. Ehre, wem Ehre gebührt. Das war damals nicht unbedingt ein Thema für seriöse Galerien. Wir haben uns dann leider konzeptionell auseinanderentwickelt, wie man so sagt.“
„I kann mi erinnan,“sagt der Dr.Sandstein. „I hob aa a Rezension gschriebm füa de Niederösterreicher. Es woa a Fußballmatch an dem Tag. I glaub, i woa eh freundlich.“
„Es waren eigentlich alles sehr gescheite Beiträge.“ sag ich. „Zivilisationskritik. Die Umweltzerstörung. Der Assad zum Beispiel mit seinen malträtierten Bergen. Dem Zechyr sein metaphysischer Landrover. Die frühen Cyborgs vom Püringer. Das Ländermatch gegen die DDR war übrigens bei der Vernissage von der Nachfolgeausstellung beim Lang. Die war thematisch ganz ähnlich.“
„Der Zechyr woa ned dabei,“ sagt der Dr.Sandstein streitsüchtig. „Des woa woaundas.“
„Aber er hätt gut dazugepasst,“ sag ich. „Im Katalog hat der Lang geschrieben, dass er befürchtet hat, womöglich lauter Mondmännlein und Fliegende Untertassen geliefert zu bekommen. Ist aber nicht passiert.
„Weil er den Attersee net einglodn hot,“ sagt der Dr.Sandstein hämisch. „I hob den Tschinbumm mit sein Riesenschwanz gsehn, dens do im Packl hobm.“
„Meinerseel,“ sag ich. „Alle haben immer schon voneinander abgezeichnet, wenns leicht gegangen ist. Ich hab die ganze Serie seinerzeit im Original gesehen. In der Albertina, glaub ich sogar. Und dann erst wieder im österreichischen Gedankenjahr im Belvedere. Da hab ichs fotografiert. Warum man das ausstellt, versteh ich eh nicht. Es ist doch ziemlich pubertär.“
„However.“ sagt der Dr.Sandstein und wedelt mit einer Risszeichnung. „Und wos is des?“
„Das ist ein ...
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